Allgemeiner Überblick
Das Pulverbeschichten ist ein Beschichtungsverfahren, das verwendet wird, um einen leitfähigen Werkstoff – in unserem Fall Aluminium – mit Pulverlack zu beschichten. Diese Lackierung dient nicht nur der Farbgebung, sondern auch dazu, das Material kratz- und stoßfest zu machen. Das Verfahren lässt sich in 4 Phasen einteilen: Vorbehandlung, Haftwassertrocknung, Pulverbeschichtung und Einbrennen.
Das Verfahren in einzelnen Schritten
Vorbehandlung
Die Vorbehandlung ist – wie die Bezeichnung schon vermuten lässt – ein Vorgang, der vor der richtigen Beschichtung passiert. Das Metall wird von Rückständen gereinigt und entfettet und anschließend gebeizt. Danach wird eine sehr dünne Schichte auf der Oberfläche erzeugt, um eine ebenmäßige Pulverbeschichtung zu ermöglichen und temporären Korrosionsschutz zu gewährleisten. Zwischen den einzelnen Schritten wird das Metall immer wieder mit Wasser gespült, am Ende mit voll entsalztem, da dieses Korrosionskeime deutlich reduziert.
Haftwassertrockung
Nach der Vorbehandlung wird die komplette Abtrocknung des anhaftenden Wassers mit Hilfe eines Haftwassertrockners sichergestellt. Die Oberfläche des Werkstücks muss nämlich für den nächsten Schritt absolut trocken sein.
Pulverbeschichtung
Das Farbpulver wird in Lackierpistolen geleitet und elektrostatisch aufgeladen, damit sich die dann erzeugte Pulverwolke gleichmäßig auf dem geerdeten Metall niederlässt und eine durchgängige Schicht bildet. An den Kanten, die später oft stärker belastet sind, legt sich das Pulver in etwas dickeren Schichten ab.
Einbrennen
Beim Einbrennen vernetzen sich die einzelnen Pulverpartikel zu einem zusammenhängenden Pulverlackfilm. Für diese Vernetzung muss das komplette Werkstück mit der Beschichtung – je nach Pulver – auf zwischen 170° und 200° Celsius aufgeheizt werden. Die Haltezeit, also der Zeitraum, in dem das Pulver auf der Einbrenntemperatur gehalten werden muss, beträgt zwischen 5 und 30 Minuten. Nachdem sie komplett abgekühlt und ausgehärtet sind, sind sie voll belastbar, kratz- und stoßfest. Sie werden dann noch einmal gründlich kontrolliert und sicher verpackt.
Gut für die Umwelt
Ein schöner Zusatzpunkt: Dieses Verfahren ist sehr umweltfreundlich, da keine Lösungsmittel verwendet werden und das Rückgewinnen von überschüssigem Pulver die Ressourcen sehr stark schont. Bei einmaligem Auftragen ohne Rückgewinnung bleiben nämlich nur 30-50 Prozent des Pulvers auf der Werkstoffoberfläche liegen.