Aluminium-Pergola-Überdachung auf Terrasse
Überdachung

Wie hoch darf eine Pergola sein?

Rechtliche Grundlagen für Pergolen

Pergolen sind in Deutschland nicht einfach nur ein optisches Highlight im Garten, sondern auch ein bauliches Element, das verschiedenen rechtlichen Regelungen unterliegt. Diese Vorschriften sind vor allem in den Bauordnungen der Bundesländer verankert. Sie dienen dazu, ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten und beispielsweise dafür zu sorgen, dass die Pergola nicht die Sicht oder das Licht des Nachbarn beeinträchtigt.

In den rechtlichen Grundlagen wird unter anderem festgelegt, welche Maße – und dazu gehört auch die Höhe – eine Pergola haben darf, ohne dass eine Baugenehmigung erforderlich ist. Oftmals ist die zulässige Höhe abhängig von der Entfernung zur Grundstücksgrenze, was bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden sollte.

Durchschnittliche Höhe einer Pergola

Eine durchschnittliche Pergola in den heimischen Gärten misst in der Höhe meist zwischen 2,30 und 2,50 Metern. Diese Maße sind nicht nur praktisch, weil sie eine angenehme Durchgangshöhe bieten, sondern bewegen sich auch häufig im Rahmen dessen, was ohne Genehmigung gebaut werden darf.

Die Durchschnittshöhe ist zudem eine Frage der Proportionen und der Ästhetik. Zu hoch gebaute Pergolen können schnell wuchtig wirken und die Gesamterscheinung des Gartens dominieren, während zu niedrige Pergolen drückend und wenig einladend erscheinen können. Ein ausgewogenes Verhältnis zur Fläche der Terrasse und zur Höhe des angrenzenden Wohngebäudes ist deshalb ratsam.

Bauordnungen der Bundesländer

Die Bauordnungen der deutschen Bundesländer sind das A und O, wenn es um die Errichtung von Pergolen geht. Denn sie entscheiden mit ihren individuellen Vorschriften darüber, wie hoch eine Pergola sein darf und wann eine Baugenehmigung nötig wird. In einigen Bundesländern gibt es sogenannte Privilegierungen für geringfügige bauliche Anlagen, zu denen oft auch Pergolen zählen.

Allerdings können sich diese Regelungen von Bundesland zu Bundesland erheblich unterscheiden. So gibt es beispielsweise Regionen, in denen Pergolen bis zu einer gewissen Höhe oder Grundfläche generell genehmigungsfrei sind. Andere Länder wiederum erfordern ab einer bestimmten Größe oder Höhe eine formelle Zustimmung durch die Bauämter.

Einfluss der Bebauungspläne

Neben den Bauordnungen der Bundesländer haben auch Bebauungspläne einen erheblichen Einfluss darauf, wie hoch eine Pergola sein darf. Diese Pläne werden von den Gemeinden oder Städten erstellt und legen detailliert fest, was auf einem bestimmten Grundstück gebaut werden darf und was nicht. Dies kann nicht nur die Art der Bebauung betreffen, sondern auch deren Dimensionen einschließlich der Höhe von Pergolen.

In Bebauungsplänen können beispielsweise Festsetzungen enthalten sein, die eine Pergola als Teil der überbaubaren Grundstücksfläche definieren. Entsprechend sind die Vorgaben des Bebauungsplans maßgeblich für die maximale Höhe. Wo kein Bebauungsplan existiert, gelten oft die Regelungen der jeweiligen Landesbauordnung, die als Auffangvorschriften dienen.

Genehmigungspflicht für hohe Pergolen

Für Pergolen, die eine gewisse Höhe überschreiten, kann eine Genehmigungspflicht bestehen. Das bedeutet, dass man für den Bau eine Baugenehmigung bei der zuständigen Behörde einholen muss. Diese Genehmigung soll sicherstellen, dass alle relevanten baulichen Vorschriften eingehalten und beispielsweise Nachbarrechte nicht verletzt werden.

Die Höhe, ab der eine Baugenehmigung erforderlich wird, ist, wie bereits erwähnt, von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Oftmals ist sie auch abhängig von der Nähe zur Grundstücksgrenze. Wer also eine besonders hohe Pergola plant, sollte sich frühzeitig informieren und gegebenenfalls die entsprechenden Anträge stellen, um spätere Komplikationen zu vermeiden.

Nachbarrecht und Höhenbegrenzung

Das Nachbarrecht spielt bei der Frage nach der zulässigen Höhe einer Pergola eine wichtige Rolle. Denn eine zu hohe Pergola kann unter Umständen das nachbarliche Grundstück beeinträchtigen, beispielsweise durch Schattenwurf oder Einsicht. Daher ist es ratsam, vor dem Bau das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen und sich über die geplanten Maße auszutauschen.

Manche Bundesländer haben in ihren Nachbarrechtsgesetzen spezifische Höhenbegrenzungen für Pergolen festgelegt, wenn diese in einer bestimmten Distanz zur Grenze des Nachbargrundstücks errichtet werden. Wer sich an diese Vorgaben hält, kann spätere Streitigkeiten in der Regel vermeiden. Sollten dennoch Unstimmigkeiten auftreten, kann auch eine Schlichtungsstelle hilfreich sein.

Ausnahmen und Sonderregelungen

Es gibt Situationen, in denen Ausnahmen oder Sonderregelungen für die Höhe einer Pergola in Anspruch genommen werden können. Zum Beispiel kann in bestimmten Fällen eine Befreiung von den baurechtlichen Vorgaben beantragt werden, etwa wenn ein öffentliches Interesse besteht oder die Abweichung städtebaulich vertretbar ist.

Solche Sonderregelungen können auch notwendig sein, wenn die Pergola Teil eines Denkmalschutzes ist oder an ein Gebäude mit besonderer architektonischer Gestaltung angebaut werden soll. In diesen Fällen sollte man sich allerdings auf ein aufwendigeres Genehmigungsverfahren einstellen, da solche Ausnahmen genau geprüft werden.

Gestalterische Aspekte der Höhe

Die Höhe einer Pergola ist nicht nur eine rechtliche Frage, sondern auch eine Frage des Designs. Eine wohlüberlegte Höhe kann dem Garten eine ganz besondere Atmosphäre verleihen, während eine unpassende Höhe das Gesamtbild stören kann. Daher sollte man die Proportionen des eigenen Gartens, die Höhe des Wohnhauses und die gewünschte Nutzung der Pergola in die Planung einbeziehen.

Ein höheres Konstrukt kann beispielsweise ein Gefühl von Offenheit und Weite schaffen, während eine niedrigere Pergola eher Geborgenheit und Intimität suggeriert. Auch die Bepflanzung und die Wahl des Materials können die Wirkung der Höhe verstärken oder abschwächen. Ein kreativer Umgang mit diesen gestalterischen Aspekten kann also durchaus zu einer individuellen und ansprechenden Lösung beitragen.

Tipps für die Planung Ihrer Pergola

Bevor Sie mit dem Bau Ihrer Pergola beginnen, sollten Sie sich gründlich informieren und planen. Nehmen Sie sich Zeit, die Vorgaben und Regelungen Ihres Bundeslandes zu recherchieren und setzen Sie sich mit dem Bebauungsplan Ihrer Gemeinde auseinander. Eine frühzeitige Einholung der Informationen kann viel Ärger und zusätzliche Kosten sparen.

Außerdem ist es ratsam, einen detaillierten Plan Ihrer Pergola zu erstellen, der sich harmonisch in das Gesamtbild Ihres Gartens einfügt. Überlegen Sie auch, welche Funktion die Pergola haben soll und welche Höhe aus funktionaler Sicht sinnvoll ist. Nicht zuletzt ist es empfehlenswert, bei Unsicherheiten bezüglich der erlaubten Höhe oder der Genehmigungspflicht professionelle Unterstützung, beispielsweise von einem Architekten oder einem Garten- und Landschaftsbauer, hinzuzuziehen.

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